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Saure Ecke Die ungewöhnliche Bezeichnung der Ritzebütteler Örtlichkeit begründet sich in der dort um die Mitte des 19.  Jahrhunderts ansässigen Essigbrauerei `Pfeifer & Jungclaus´, die dem Straßenbogen die volkstümliche  Bezeichnung gab.  Zwischen 1807 und 1816 richtet Landwirth und Fuhrmann Peter Nico-  laus von Freuden im damaligen `Altenwalderweg´ 110 einen Schank-  betrieb ein. Dieser geht 1845 an Claus Jungclaus, der den Betrieb auf  einem Nachbargrundstück um eine Essigbrauerei erweitert. 1849 steigt  der ehemalige Dielen und Lattenhändler Johann Pfeifer mit in die Es-  sigfirma ein, die nun als `Pfeifer & Jungclaus´firmiert. 1856 ist alleinig  Pfeifer für den Betrieb eingetragen, während Jungclaus die Gastwirt-  schaft führt. Es ist nicht klar, ob es zu einer Trennung gekommen war.  Zwei Jahre später geht die Wirtschaft an T.W. Teens über, während  Jungclaus ebenda eine Muschelkalkbrennerei betreibt. Von 1862 bis  1863 wird die Essigbrauerei von der Witwe Pfeifer betrieben und dann  aufgelöst. Damit endet die saure Aera Ritzebüttels, die sich nur im Na-  men des Wohn- und Gasthauses erhalten hat, welches 1908 an glei-  cher Stelle erbaut worden ist und noch über viele Jahre als Gaststätte geöffnet war.  Im Folgenden eine Auflistung der jeweiligen Betreiber der Betriebe bis 1936. Interessant dabei auch die  Adressenänderungen der stets gleichen Örtlichkeit:  1816: nachweißbar: Peter Nicolaus von Freuden, Gastwirth, Altenwalderweg 110 1820: Schankwirtschaft Hinrich Rinckhoff 1822: wiederum von Freuden 1843: dito, jedoch Altenwalder Weg 135 1845: Claus Jungclaus: Gastwirschaft und Eröffnung einer Essigfabrik 1846: Altenwalderweg beim Baum 1849: Johann Pfeifer steigt bei Jungclaus mit ein 1850: Pfeifer: Essigfabrik Altenwalderweg, Jungclaus beides 1856: Jungclaus: Wirtshaus, Westerreihe, Pfeifer: Essigfabrik 1858: Jungclaus: Kalkbrennerei, Westerreihe, Johann Pfeiffer: Essigfa-   brik, T.W. Teens: Gastwirth 1862: Pfeifer Wwe. leitet die Essigfirma 1863: Ende der Essigfabrik 1883: B. Luc(c)a: Gastwirth, Schlachter und Fuhrmann, Westerreihe 1885: dito., jedoch Westerreihe 2 1896: C. Ch. Rettberg: Gastwirth, Westerreihe 1898: Edmund Rüsch: Westerreihe 1908; Abriss und Neubau 1914: Wwe. Emma Rüsch: Westerreihe 4, Fuhrwerksbesitzerin Wirt-                     schaft. 1919: Rüsch ende 1920: Heinrich Petschow: Schmied und Gastwirt, Westerreihe, zuvor Huf- und Wagenschmied, Wester-                    reihe 25 am Holzplatz 1925: Wilhelm Bruns: Gastwirtschaft, Westerreihe, Inh. Emma Rüsch. Petschow übernimmt den                    `Schwarzen Walfisch´ in der Bahnhofstraße 8 1936: Bruns ende Es sei noch erwähnt, dass sich nur wenige Meter entfernt die ebenfalls um 1816 erbaute Cuxhavener Syna-  goge befand.  Bilder Abspann Dank an - Amandus Augustus Abendroth: Ritzebüttel und das Seebad zu Cuxhaven - Landesbibliothek der Freien und Hansestadt Hamburg - SLUB Dresden/Deutsche Fotothek Erstveröffentlicht, teilweise: cuxpedia
Stuckemblem am Haus Saure Ecke in der Westerreihe Haus Saure Ecke Kartenausschnitt von 1817 Cuxhavener Synagoge vor dem 3. Reich Ehemalige Synagoge, heute Wohnhaus