Ritzebüttel-Portugaleser - 500 Jahre Hamburg in Cuxhaven
Der ''Ritzebüttel Portugaleser'' ist eine Sonderprägung der Hamburgischen Münzprägeanstalt anlässlich der
500 Wiederkehr der Übernahme Ritzebüttels durch Hamburg.
Über Jahrhunderte war die Nordsee und mit ihr die Elbe immer wieder Ziel und Heimat diverser Seeräuber.
Daran nicht unbeteiligt waren auch die Herren von Lappe und zeitweilig dort gastierende andere Seeräuber
auf Haus Ritzebüttel im heutigen Cuxhaven. Zur Sicherung ihrer Handelsinteressen, sprich, der freien Schiff-
fahrt auf der Elbe, hatte Hamburg mit den Lappes Verträge zu Schutz und Unterstützung gegen Übergriffe
abgeschlossen, was diese jedoch nicht von weiteren Übergriffen abhielt, nicht zuletzt auch gegen die von
Hamburg errichtete Feste auf der Cuxhaven vorgelagerten Insel Neuwerk.
Unter Mithilfe von 800 angeheuerten Wurstfriesen eroberten die Hamburger dann im Jahre 1394 die Ritze-
bütteler Festung der Lappes im Sturm und behielten Haus und Boden gegen eine entsprechende Zahlung
als Eigentum.
Aus Anlass der 500. Wiederkehr dieses Tages wurde 1894 von der Hamburger Münzprägeanstalt der dop-
pelte Bank-Portugaleser `Ritzebüttel Portugaleser´ geschlagen. Den Entwurf lieferte der Hamburger Kunst-
maler, Bildhauer und Münzmedailleur Franz Paul Johann Düyffcke (*1847, †1910), der auch eine Zeit in
Cuxhaven zugebracht hatte. Geschnitten wurde er von dem Münzmedailleur Johann von Langa. Er zeigt auf
der Vorderseite Brustbilder der Hamburger Bürgermeister von 1394 (Kersten Miles, rechts) und 1894 (Jo-
hannes Versmann, links) mit ihren Familienwappen und auf der Rückseite eine Kogge vor dem Leuchtturm
Neuwerks mit dem Text über das Ereignis:
Zum Gedächtnis des Tages, an welchem vor 500 Jahren das mit Waffengewalt genommene
Schloss Ritzebüttel zu dauerndem friedlichen Besitze abgetreten wurde. 1894, Juli 31.
Darunter das Hamburger Wappen mit Schleife und Inschrift `PARTA TUERI´.
Geprägt wurde die Medaille in Feinsilber, Bronze mit glatten Rand und Bronze mit ge-
punztem Rand mit Inschrift. Spätere, vom Senat genehmigte Prägungen in Gold und mit
den Originalstempeln geschlagen, wurden anlässlich von Jubiläen an Hamburger Beam-
te vergeben. Hergestellt wurden Medaillen in Gold zu 10, 14, 16 Dukaten und zu 100
Mark. Nach 1945 gab es Ausführungen in Bronze und Bronze, vergoldet. Seit 1974 wird
die heutige Prägung der Medaille `Ritzebüttel Portugaleser´ wieder in Feinsilber gehalten
und kann bei der Hamburger Münze erworben werden.
Verschiedene Golddukaten
10 Dukaten 14 Dukaten
16 Dukaten 100 Mark
Mit einer ersten Münzprägung im Jahre 834 ist die Hamburgische Münzprägeanstalt die älteste in Deutsch-
land. Die heute von ihr geprägten Euromünzen sind mit dem Prägezeichen `J´ versehen.
Nachtrag
Neben der `offiziellen´ Medaille der Stadt Hamburg gab es noch weitere weniger bekannte Prägungen. Hier
eine nicht vollständige Auswahl.
Abspann
Dank an:
- Hamburgische Münze
- acsearch.info
Erstveröffentlicht, teilweise: cuxpedia.de